Du bist niemals alleine!

Leitbild

Fußball geht immer - davon können nahezu alle Fußballfans ihr Liedchen singen. Ob montags, mittwochs oder freitags, zumindest auf ein TV-Spiel muss heutzutage in der Regel niemand mehr verzichten. Doch was für die abendliche TV-Gestaltung ein Genuss sein kann, ist für die Fans, die ihren Verein direkt in den Stadien unterstützen wollen schon lange ein Graus. Schwierige Planung von Arbeitszeit und Urlaub, dazu kostenintensive Reisen unter der Woche sind nur einige Probleme, mit denen diese Fans zu kämpfen haben. Doch nicht nur die Planung der Reisen ist ein Problem, das Reisen zu Fußballspielen für sich selbst oder das aktive Engagement in der Fanszene werden immer problematischer. Mit zunehmender Öffentlichkeit steigen fast schon zwangsweise auch Erklärungszwänge von Fußballverbänden wie auch staatlichen Institutionen, welche diese Spiele, die von tausenden Menschen besucht werden, organisieren und absichern müssen. Oftmals mündet dieser Druck in Überregulierung und Überwachung von Fußballspielen. Gepaart mit eklatanter Unkenntnis oder bewusster Ignoranz von Jugend- und Subkulturen seitens der Verantwortlichen in Vereinen, Verbänden, Sicherheitsinstitutionen oder der Politik sind als Konsequenz daraus momentan insbesondere die aktiven Fanszenen immer öfter repressiven Maßnahmen seitens der genannten Organe ausgesetzt. Fußball geht damit demnach zwar immer - aber längst nicht mehr für alle.

Als Konsequenz aus diesen Entwicklungen, die auch um den neuen Drittligastandort Magdeburg keinen Bogen machen, reifte in den vergangenen Monaten die Erkenntnis einen Verein, die „Fanhilfe Magdeburg“, ins Leben zu rufen, welcher zukünftig den Fans des 1. FC Magdeburg helfen soll, die rund um die Spiele ihres Vereins mit den verschiedenen Institutionen in Konflikt geraten sind. Neben einer konkreten Fallberatung für Betroffene wollen wir als Solidargemeinschaft zukünftig präventiv über Rechten und Pflichten aufklären, regelmäßig Informationsveranstaltungen zu aktuellen und spezifischen Problemlagen durchführen und die Vernetzung mit politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren sowie anderen Fanhilfen zum Zweck der Informationsgewinnung und des Austausches vorantreiben. Weil wir uns als konsequente Interessenvertretung von Fans begreifen, sehen wir weiterhin Öffentlichkeitsarbeit im Sinne von Fußballfans als elementaren Punkt unseres Handelns an, um der festgefahrenen Berichterstattung in den gängigen Medien oder den zumeist politisch inszenierten Statements der Polizeigewerkschaften entgegen zu wirken.

Wir wollen Fans dort Recht verschaffen, wo sie auch Recht haben. Während der Grundsatz der Unschuldsvermutung schon längst nicht mehr das Handeln von Polizei und anderen Institutionen bestimmt, steht er für uns an vorderster Spitze unseres Tuns. Gleichzeitig verwehren wir uns aber auch nicht davor den Fans helfen, die aus eigenverantwortlich falschem Handeln in schwierige Lebensumstände gekommen sind und deswegen die Unterstützung einer Solidargemeinschaft zur sozialen Reintegration in ihr Umfeld benötigen.

Weil wir uns als Solidargemeinschaft verstehen, steht unsere Hilfe vordergründig Denen offen, die sich unabhängig von politischer oder sexueller Orientierung, von Religion und Hautfarbe als Teil dieser Gemeinschaft begreifen und ihr somit solidarisch verbunden sind. Dabei kann und soll dieser innere Verbundenheit auch praktisch werden, indem ihr uns finanziell, ideell, mit Rat und Tat unterstützt und so erst das Überleben dieser Gemeinschaft garantiert. Die einfachste Unterstützung stellt dabei die Mitgliedschaft in der „Fanhilfe Magdeburg“ dar. Sie garantiert der Solidargemeinschaft einen finanziellen Sockelbetrag und bietet euch die Möglichkeit aktiv am Vereinsleben mitzuwirken.